Die Kartoffel in der industriellen Verwertung

Alkohol:
42. Was ist Kartoffelalkohol und wer erzeugt ihn?

Kartoffelalkohol ist als Gärungsäthanol ein Naturprodukt, das sich unter dem Einfluss von Hefeenzymen aus vergärbaren Kohlenhydraten, d.h., aus den Glucosebausteinen der Stärke in der alkoholischen Gärung bildet (s. Kapitel 7, Frage 34). Äthanol ist eine farblose, klare Flüssigkeit von neutralem Geruch. Der Geschmack ist bis auf eine leicht bittere, etwas brennende Note ebenfalls neutral, was bedeutet, dass man die Herkunft des Äthanols, ob Kartoffel, Weizen oder Zuckerrohr, nicht wahrnehmen kann.

Im Wirtschaftsjahr 1996/97 wurden in Deutschland fast 585.000 Tonnen Kartoffeln zu rund 625.500 Hektolitern Alkohol verarbeitet. Das sind 42 % der in Deutschland erzeugten 1,53 Mio. hl Agraralkohol. Die dafür benötigte Anbaufläche liegt bei über 15.000 Hektar verteilt auf 299 Kartoffelbrennereien. Daneben gibt es noch 479 Getreidebrennereien mit 40 % der Gesamterzeugung, 22.852 gewerbliche Brennereien, die zumeist aus Abfällen der Lebensmittelindustrie Alkohol erzeugen und etwa 130.000 Obst-Branntweinerzeuger in den Obst- und Weinbaugebieten Süd- und Südwestdeutschlands.



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