Von der Kreuzung bis zur Erteilung des Sortenschutzes dauert es 10 bis 12 Jahre. Im dritten Wertprüfungsjahr, dem Jahr der Sortenzulassung, erhält die Sorte nicht nur den Sortenschutz (ähnlich dem Patentschutz) sondern auch die Vertriebserlaubnis. Jetzt kann der Züchter mit der Pflanzgutvermehrung beginnen. Diese erfolgt über fünf Stufen entsprechend fünf Jahren von der Vorvermehrung über die Superelite, Elite, das Basispflanzgut bis zum zertifizierten Pflanzgut, das in den Handel gebracht wird und aus dem die Konsumkartoffeln erwachsen. Sortenschutz, -vermehrung und -vertrieb sind gesetzlich geregelt. Der Sortenschutzinhaber, also der Kartoffelzüchter, beauftragt Vermehrungs-Vertriebsorganisationen, die sogenannten VO-Firmen, mit der Pflanzgutvermehrung, die ihrerseits mit Landwirten Vermehrungsverträge schließen (s. Kap. 1, Frage 64 und Kap. 2, Frage 44).
Die "Beschreibende Sortenliste - Kartoffeln", herausgegeben vom Bundessortenamt, informiert Erzeuger, Handel und Verbraucher umfassend über die Anbau- und Werteigenschaften der Sorten.
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