10 - Kartoffelrekorde
Alters-, Wachstums- und Preisrekorde

22. Wo gab es Kartoffeln aus purem Gold?

Pedro de C i e z a de León beschreibt in seiner Chronik von Peru 1553 (s. Kap. 1, Frage 4) eine landwirtschaftliche Ausstellung im Inkareich, den Sonnengarten der Coricancha in der Hauptstadt Cuzco, in der alle Pflanzen, Tiere und Menschen und sogar der Ackerboden aus purem Gold in Originalgröße nachgebildet waren. Mais- und Kartoffelfelder und "mehr als zwanzig Lamas mit ihren Fohlen und Hirten in Lebensgröße, alles aus Gold gemacht". Alle Kunstschätze der alten indianischen Reiche wurden geschmolzen und in Barren gegossen. Der "Quinto", das für den spanischen König vorgesehene Fünftel, wurde erst in den königlichen Münzen von Sevilla, Toledo und Segovia eingeschmolzen, zuvor aber noch als Beispiel heidnischer Kunst ausgestellt. Wie herrlich die Schätze gewesen sein müssen, ergibt sich aus den Worten Albrecht Dürers, der 1520 einige aztekische Goldkunstwerke in Antwerpen sah. "Ich habe in meinem Leben nichts so Herzerquickendes gesehen, denn ich halte sie für ganz große Kunst", schrieb er. Insgesamt soll die Goldbeute der Coricancha einen Wert von mehr als einer Milliarde DM gehabt haben.

Inca G a c i l a s o de la Vega schrieb über den Sonnengarten: 
"Jener Garten, der heute dem Kloster als Gemüsegarten dient, war zur Zeit der Inka ein Garten aus Gold und Silber. Es gab ein großes Maisfeld und das Korn, das sie Quinoa nennen, und Gemüsepflanzen und Fruchtbäume, alles aus Gold und Silber, der Natur nachgeahmt. Selbst Hacken und Harken, um den Garten sauber zu halten, waren aus edlem Metall; und so hatte man Grund, und es war wahrscheinlich angemessen, das Haus der Sonne und den ganzen Tempel Coricancha zu nennen, was goldenes Viertel heißt."



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