6 - Kartoffel-Lagerung

9. Welche Verfahren der Kartoffellagerung gibt es heute?

Für große Kartoffelmengen ist die kostengünstigste Lagerung die Loselagerung mit Belüftung über Überflurkanälen bei vorhandenem Betonboden oder Unterflurkanälen. Zum Füllen der Lager haben sich die mobilen Flächenstapler mit bis zu 23 m Schwenkbreite und eingebautem Fahrantrieb durchgesetzt. Durch Schwenken ist eine gleichmäßige Verteilung der Knollen ohne Schüttkegelbildung möglich. Zur Auslagerung wird häufig der Gabelstapler mit einer speziellen Kartoffelschaufel verwendet. Die maximale Lagerhöhe mit Zwangsbelüftung liegt bei 5 Metern.

Die Großkistenlagerung, in 1 bis 1,5 Tonnen Kartoffeln fassenden verbretterten Kisten aus Eisenprofilen, eignet sich hauptsächlich zur preiswerten Trennung kleiner Partien bis zu 500 Tonnen. Die stapelfähigen Kisten werden bereits auf dem Feld direkt vom Kartoffelroder befüllt. Vom Befüllen bis zum Auslagern bewegen sich die Knollen nur einmal. Auch kalt gelagerte Knollen können in der Kiste ohne Beschädigungsrisiko mit dem Gabelstapler zur Sortierung in den Anwärmraum bebracht werden. Erst nach Anwärmung werden die Kisten entleert und mit vermindertem Beschädigungsrisiko verlesen, sortiert und abgepackt. Bei Raumbelüftung, die über ein Deckengebläse gesteuert wird, müssen die Kistenwände offen sein, bei Zwangsbelüftung sind sie geschlossen. Der Luftstrom wird dann über Palettenöffnungen in den Kistenstapel eingeleitet. Vorteile der Zwangsbelüftung gegenüber der Raumbelüftung sind der geringere Belüftungsbedarf und der sicherere Qualitätserhalt. Offene Kisten mit Raumbelüftung eignen sich nur für trocken geerntete, fäulnisfreie Partien mit kurzer Lagerdauer.



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