Die Kartoffel in Kunst und Literatur:
Kartoffeldenkmäler, Kultfiguren, Plastiken, Kartoffelmuseen, Pflanzenparks

172. In welchen historischen Gärten ist die Kartoffel heute wieder zu sehen?

In der niederländischen Stadt Leiden wurde 1995 der historische Clusius-Garten nach alten Pflanz-plänen des Botanikers Carolus Clusius aus der Gründungszeit der Universität Leiden um 1580 rekonstruiert. Clusius gab zum ersten Mal eine botanische Beschreibung der Kartoffel (s. Kap. 1, Fragen 5 und 10).

In ähnlicher Weise entwarf der Apotheker Basilius Besler um 1600 für den Eichstätter Fürstbischof einen Prachtgarten mit vielen einheimischen, aber auch mediterranen und amerikanischen Pflanzen wie Kürbis, Tabak und Kartoffel. Besler ließ alle 1084 Pflanzen des Gartens auf 367 kolorierten Kupfertafeln abbilden. 1630 erschien dieses imposante Herbarium, der Hortus Eystettensis, als eines der prächtigsten illustrierten Werke der frühen Buchdruckerkunst. Nach der Einnahme der Willibaldsburg, dem Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe, und der völligen Zerstörung des dort angelegten Gartens im Dreißigjährigen Krieg konnte erst in unseren Tagen mit seiner Neuanlage begonnen werden. Die Pflanzen des Hortus vor Augen, ging Bernd Ringholz von der Schlösser- und Garten-Verwaltung in Ansbach 1996 daran, den Garten in verkleinerter Form zu rekonstruieren. 300 Arten aus Beslers Sammlung, darunter auch die Kartoffel, sind bislang in den 2000 Quadratmeter großen Garten zurückgekehrt.

Im Sommer 1998 hat der historische Garten hoch über den Dächern der Bischofsstadt Eichstätt (Regierungsbezirk Oberbayern) erstmals seine Pforten für Besucher geöffnet.
Bis Anfang Oktober ist er täglich (außer Montag) von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.



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