Die Kartoffel in Kunst und Literatur:
Kartoffeldenkmäler, Kultfiguren, Plastiken, Kartoffelmuseen, Pflanzenparks

160. In welchem Land stehen die meisten Kartoffeldenkmäler?

In Bayern gibt es vier Kartoffeldenkmäler:

Das älteste steht auf dem Galgenberg bei Würzburg . Es ist eine Rast- und Erbauungsstätte, die 1737 von Professor Philipp Adam Ulrich, der sich um die Einführung des Kartoffelbaus bemühte, er-richtet wurde. 1818 erhoben sie Würzburger Bürger mit dem Bau einer Bildsäule zu einem Denkmal.

Ulrichs Grabmal in der St. Peterskirche zu Würzburg trägt die Inschrift: "Das Frankenland verdankt Professor Philipp A. Ulrich den Klee-, Kartoffel- und Seidenbau".

Ein weiteres fränkisches Kartoffeldenkmal wurde 1990 am Fuße des Fichtelgebirges in Pilgramsreuth bei Rehau/Ofr. errichtet (s. Kap. 1, Frage 11). Die Bronzeplastik stellt einen Kartoffeln ausgrabenden Bauern und eine kniende Bäuerin mit Kartoffelkorb dar. Das Denkmal trägt die Inschrift:
"Um 1647 begannen in Pilgramsreuth Hans Rogler und andere Bauern systematisch mit dem Feldbau der Kartoffeln."

In der Oberpfalz gibt es zwei "Erdäpfelbrunnen".
Der eine wurde 1968 bei Vohenstrauß an der Straße zwischen Moosbach und Böhmisch Bruck im Tal der Pfreimd errichtet. Aus einem großen Findlingsstein, der die Form einer Kartoffel hat, fließt Wasser in ein Auffangbecken. Der andere steht seit 1990 in Amberg im Innenhof des neuen Verwaltungsgebäudes am Spitalgraben. Ein kreisrundes Brunnenbecken ist bekränzt von sechs bronzenen, drei Meter hohen Motiven aus dem Lebenswerk des Amberger Stadtpfarrers Dr. Heinrich Werner, der zwischen 1740 und 50 in der Oberpfalz den Kartoffelanbau begründete.

In Niederösterreich errichtete man 1834 dem Pfarrer J. Jungblut (+ 1795) an der Kirchenmauer von Prinzendorf ein "Erdäpfel-Denkmal", weil er in den Hungerjahren 1772/73 durch Kartoffeln aus seiner Heimat Holland die schlimmste Not in seiner Pfarrei lindern konnte.



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