Die Kartoffel in Kunst und Literatur:
T h e a t e r , M a l e r e i

43. Wer malte eine farbenfrohe "impressionistische Kartoffelernte"?

Der späte Impressionist Ludwig D o e r f l e r (1905-91) malte 1931 die Kartoffelernte. Das Ölgemälde stellt in milden Pastellfarben im Vordergrund zwei Frauen dar, die eine kniend Kartoffeln lesend, die andere aufrecht stehend. Sie schaut zu dem von einem Mann geführten Ochsengespann, auf das die vollen Kartoffelsäcke aufgeladen werden sollen. Doerfler war ein Maler, der in seinen meist farbenfrohen Bildern die Stimmung der Vergänglichkeit und des schönen Augenblicks meisterlich festhalten konnte. Ein typisches Bild von ihm, das er in zahlreichen Varianten gemalt hat, ist die Bachlandschaft mit drei Nymphen, ein Traumbild eines Menschen, der schnell erwachsen werden musste wie Doerfler: "Ich war zehn Jahre alt, und die Kindheit war nun wirklich vorbei". Er musste nach dem Tod seines Vaters 1914 die Landwirtschaftsschule in Nürnberg besuchen und kam als 15-jähriger auf den 'Schandhof' bei Rothenburg ob der Tauber.

Der Impressionismus, dessen herausragender Vertreter Claude Monet (1840-1926) war, musste jahr-zehntelang um seine Anerkennung kämpfen. Die getupfte, "unpräzise" Malweise war eine bewusste Abkehr vom Historienbild (s. Fragen 38 und 42). Erst am Ende des 19. Jahrhunderts konnten sich die Impressionisten gegen die Akademiemaler durchsetzen.



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