Die Kartoffel in Kunst und Literatur;
Lieder, Gedichte und Erzählungen

6. Welche Blüte ist von zartester Schönheit in Farbe und Gestalt?

Der Dichter Heinrich S e i d e l (1842-1906) hat es gewußt, als er dichtete:

Frühlingsgrüne Buchenwälder -
ei, die sind wohl jedem recht;
blühende Kartoffelfelder
find ich aber auch nicht schlecht.
Wie sie wallen in der Ferne
mit dem dunkelgrünen Kraut,
drüber weiß und lila Sterne -
Schöneres hab' ich nie geschaut.

Dabei war Seidel gar kein hauptberuflicher Dichter. Als Ingenieur wirkte er an der Errichtung des ersten modernen Berliner Bahnhofs, des Anhalter Bahnhofs, mit. Aber der bunte Kartoffelblüten-Zauber hat sich wohl aus seinen Kindertagen im mecklenburgischen Perlin seinem geistigen Auge eingeprägt. Er hat nur e i n Buch geschrieben, "Leberecht Hühnchen", das 32 Auflagen erlebte und dessen Held ein Nachfahre von Jean Pauls "Schulmeister Wuz" war.



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