Kartoffelgeschichte und -Geschichten

43. Wer eröffnete das erste Schnellrestaurant, bei dem von Anfang an Pommes frites auf der Speisekarte standen?

Die Brüder Richard (1909-98) und Maurice (1905-71) M c D o n a l d , die "Dick" und "Mac" genannt wurden, eröffneten 1948 in San Bernardino im US-Bundesstaat Kalifornien das erste Schnellrestaurant der Welt. Wegen des damals in den USA zügig ausgebauten Straßensystems hatte ihr Konzept, ein Restaurant mit Selbstbedienung und einem großen Parkplatz davor, Erfolg. Auf der Speisekarte boten sie eine Portion Pommes frites für 10 Cent, Hamburger für 15 Cent und Cheeseburger für 19 Cent an. Dazu gab es süße Milch-Shakes und Cola. In den folgenden Jahren gründeten die McDonald-Brüder in Kalifornien weitere sieben Schnellrestaurants. "Dick" war im Team der Marketing-Mann, der das Symbol mit den beiden Rundbögen entwarf, "Mac" war für den Betrieb der Restaurants zuständig.

1955 verkauften sie die Rechte zur Verbreitung ihrer Geschäftsidee in den USA an den Handelsvertreter Ray Kroc (+1984), 1961 übernahm er auch die Rechte für den weltweiten Vertrieb. Inzwischen gibt es mehr als 23.000 McDonald"s-Restaurants in 111 Ländern der Erde, mit einem Gesamtumsatz von 33,6 Milliarden US-Dollar. 1.010 davon stehen in Deutschland. Damit ist das Unternehmen die größte Restaurant-Kette der Welt, und die bei McDonald"s praktizierte Esskultur ist zum Inbegriff der US-amerikanischen Lebensart geworden.

Das Pommes-frites- und Hamburger-Imperium ist von seinen Anfängen bis heute seiner Devise treu geblieben, überall die gleiche Qualität anzubieten. Daher schmecken die Pommes frites in allen McDonald"s Restaurants von San Franzisko über Berlin bis Moskau und Peking gleich gut, denn sie werden alle aus einer Kartoffelsorte (Russet Burbank) hergestellt. Auch die Qualität des Fleisches ist nirgends besser, denn schon frühzeitig hat McDonald"s Rindfleisch nur in absolut BSE-("Rinderwahn-")freien Ländern eingekauft.

Das einzige McDonald"s Restaurant, das jemals wegen mangelnder Auslastung schließen musste, war das im Kongreßzentrum der thüringischen Stadt Suhl. Offenbar ist hier die Thüringer Bratwurst noch beliebter als Pommes frites und Hamburger. Das erste deutsche Mc-Donalds-Restaurant wurde 1974 in München-Giesing eröffnet.

1954 gründeten James McLamore und David Edgerton in Miami, Florida, die Schnell-Restaurant-Kette BURGER KING mit heute weltweit 10.000 Restaurants in 53 Ländern (in Deutschland über 200 Restaurants in 100 Städten) und einem Gesamtumsatz von 10,3 Milliarden US-Dollar (1997/98). Die Einführung der neuen "King Pommes" 1998 bezeichnete die Kette als "krosse Revolution". Denn die neuen Pommes frites sind aufgrund einer speziellen Ummantelung mit Kartoffelstärke und Gewürzen besonders kross und bewahren länger die optimale Verzehrstemperatur.

In New York gibt es eine Schnell-Imbisskette, in deren Restaurants die Kunden gleichzeitig beim Hamburger- und Pommes-frites-Verzehr im Internet surfen können. Wer für mindestens 4,99 $, also umgerechnet 9 DM, einkauft, erhält einen Code mit einer 20minütigen Surfberechtigung im Internet. Vor allem ausländische Geschäftsleute sind davon begeistert, weil sie so Nachrichten aus der Heimat lesen können.



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