Kartoffelgeschichte und -Geschichten

29. Wie wurden Kartoffelkäfermotive vermarktet?

Ende des 19. Jahrhunderts war der Kartoffelkäfer, über den die Zeitungen andauernd berichteten und gegen den die Behörden immer neue Bekämpfungsverfügungen erließen, d i e europäische Sensation. Die Schokoladenindustrie machte sich die Popularität des Käfers zunutze, indem sie Schokoladentafeln mit Sammelbildern verschiedener Entwicklungsstadien (Larve, Puppe, Käfer) produzierte, die 135.000 Mal verkauft wurden. Die Schokoladenfabrik der Gebrüder Stollwerck in Köln stellte 1877 eine Kartoffelkäfer-Nachbildung aus Tragant (Gummi aus dem Strauch Astragalus gummifer) her, um den Schädling bekannt zu machen. Auch Schokoladenhohlkörper in Form des Kartoffelkäfers, umhüllt mit gestreiftem Stanniolpapier, erfreuten die Herzen der Kinder.

Es gab auch Manschettenknöpfe und Broschen mit Kartoffelkäfermotiven zu kaufen und Siegelmarken. Der Käfer macht aber auch wirklich eine gute Figur auf Schmucksachen, da er ein sehr hübsch anzuschauendes Insekt ist (s. Frage 25). Neben dem Maikäfer ist daher der Kartoffelkäfer auch heute noch, vor allem bei der älteren Generation, die bekannteste Schadinsektenart.



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