Kartoffelgeschichte und -Geschichten

23. Was schmeckt besser: Kartoffeln oder Steckrüben?

Diese Frage stellte sich den Deutschen im Kriegsjahr 1916 gar nicht, weil der krautfäulebedingten Halbierung der Kartoffelernte von nur 25 Millionen Tonnen im Herbst der berüchtigte "Steckrübenwinter" folgte. Der Hungerwinter 1916/17 forderte in Deutschland über 500.000 Opfer, vor allem Kleinkinder starben, da der Energiegehalt von Kohlrüben nur bei etwa ein Drittel des Kalorienwertes von Kartoffeln liegt. Heute wird daher die Kohlrübe als diätetisches Lebensmittel wiederentdeckt. Gelbfleischige Sorten stehen als "Oldenburger Ananas" in Niedersachsen oder "Coburger Ananas" in Franken wieder auf der Speisekarte.

Die schlimmste Folge der Hungerjahre war der Ausbruch der "Spanischen Grippe" 1918. Die Virusgrippe, die in Madrid ausgebrochen war, traf auf eine mangelhaft ernährte Bevölkerung. Abermals starben in Deutschland 200.000 Menschen, vor allem Kinder und Alte. Diese bislang größte Grippe-Epidemie erfaßte über 500 Millionen Menschen auf allen Kontinenten; sie forderte 20 Millionen Todesopfer (ein Prozent der damaligen Weltbevölkerung).



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