Kartoffelgeschichte und -Geschichten

2. Welche wirtschaftliche Bedeutung hatte die Kartoffel im alten Inkareich?

Die südamerikanischen Indianer bauten schon im 3. Jahrhundert nach Christus Kartoffeln an. Aber erst im Inkareich (1100-1532) erlangte der Kartoffelanbau größere wirtschaftliche Bedeutung. Durch die kunstvolle Anlage von Ackerbauterrassen und eines Bewässerungssystems war es den Inkabauern möglich, auch an den trockenen Bergflanken und Steilhängen der Talschluchten Mais, Kartoffeln, Amaranth (Fuchsschwanz) und Quinoa (Reismelde) anzubauen. Durch die gute Versorgung mit Getreide und Kartoffeln erst konnte sich eine derartige Hochkultur entwickeln. Die Bevölkerung wuchs im Laufe der Jahrhunderte auf über 20 Millionen Menschen an.

Nach der spanischen Eroberung des Inkareiches verhungerte die Hälfte der Bevölkerung, weil die Spanier den Anbau von Amaranth, einer einheimischen Getreideart, untersagten und die Bedeutung der anspruchslosen Kartoffel für die Ernährung zunächst nicht erkannten. Statt dessen zwangen sie die Eingeborenen, ihre Eßgewohnheiten zugunsten des europäischen Getreides, v.a. Weizen, aufzugeben.



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