Die Kartoffel in der Ernährung:
in der Tierfütterung

24. Welche Wildtiere fressen Kartoffeln?

Rehwild, Hirsche, Mufflons und andere Wiederkäuer in Wald und Feld können rohe Kartoffeln vollständig verdauen. Rehe schädigen Kartoffelfelder dadurch, dass sie bereits die gerade gelegten Mutterknollen im Frühjahr ausscharren und fressen. Für die Wildfütterung im Winter sind Kartoffeln gut geeignet. Es sollten allerdings nur so viele Knollen gefüttert werden, wie in ein bis zwei Tagen gefressen werden können, damit sie nicht durchfrieren.

Schwarzwild nimmt sehr gern Kartoffeln auf. Da Wildschweine mit ihrer Rüsselscheibe Wald- und Ackerboden intensiv nach Fressbarem durchwühlen, ist kein Kartoffelfeld vor ihnen sicher. Derartige Schwarzwildschäden können bei Pflanzkartoffeln bis zu 20.000 DM je Hektar ausmachen, bei Speisekartoffeln bis 7.000 DM. Dagegen gibt es nur ein Mittel: einen Elektro-Knotengitterzaun, der auch die Frischlinge abhält und der mit 2000 Volt Netzspannung den Wildschweinen auch durch ihre dicke unempfindliche Schwarte einen spürbaren Stromschlag erteilt. Diese notwendige Schlagstärke lässt sich nur durch eine 12-Volt-Starterbatterie mit mindestens 85 Ah Kapazität erzielen. Zwischen den Drähten des stabilen Elektrozauns sollte ein auffälliges Kunststoffabsperrband angebracht sein, das für die meist nachtaktiven Tiere auch bei völliger Dunkelheit am Rascheln erkennbar ist. Da sie nicht besonders gut sehen aber gut hören können, sollen sie merken, wem sie den Stromschlag zu verdanken haben, damit sie lernen, in Zukunft diesem Zaun fernzubleiben. Alle anderen Methoden, wie Ablenkungsfütterung, akustische und optische Geräte und Duftpräparate, haben nur eine zeitlich begrenzte unsichere Abschreckwirkung.



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