Für Rinder ist die Kartoffel ein schmackhaftes, aber sehr rohfaserarmes Futter. Bereits im Pansen wird die Stärke von rohen Kartoffeln weitgehend abgebaut. Ein Dämpfen ist in der Rinderfütterung nicht nötig.
In den Futtertrog gehören nur saubere, nicht verfaulte Kartoffeln ohne Keime und Erdanhang. Wegen der Gefahr durch Solanin (s. Frage 15) müssen grüne Knollen aussortiert werden. Vor dem Verfüttern sollten die Knollen zerkleinert werden, um Schlundverstopfungen vorzubeugen. Allerdings zerbeißen die Kühe die ganzen Knollen ähnlich gut wie Stoppelrüben. Nur, wenn die Knollen bereits welk sind, besteht erhöhte Gefahr, dass sie ganz geschluckt werden, was zur Schlundverstopfung führen kann. Da die Kartoffel keine Struktur ins Futter bringt - sie ist rohfaserarm - muß auf einen entsprechenden Ausgleich mit Rauhfutter (Heu) geachtet werden. Der unterschiedlich hohe Stärkegehalt der Kartoffeln (14 bis 22 %) muß bei der Kraftfutterzuteilung berücksichtigt werden. Tagesgaben von 15 kg Kartoffeln für Milchkühe und 10 kg für Mastbullen werden nach einer längeren Eingewöhnungszeit problemlos gefressen.
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