Die Kartoffel auf dem Acker:
IHR ANBAU

29. Wie werden Kartoffeln gehäufelt?

Häufelgeräte, die mit reißenden Werkzeugen den Lockerboden für den Dammaufbau herbeischaffen, haben einen hohen Zugkraftbedarf und tragen auf bindigen Böden zu einer gewissen Schollenbildung bei. Die Schollen gelangen in den Damm und müssen bei der Ernte als Kluten ausgelesen werden. Mit zapfwellenangetriebenen rotierenden Reihengeräten, wie der Reihenfräse oder dem Zinkenrotor, ist die Arbeit leichter, und vor allem schaffen diese Geräte genügend Lockerboden für den Damm heran. Mit Dammformblechen (Steilhäuflern) wird der herbeigeschaffte Lockerboden zu einem Damm aufgebaut. Mit den Häufelwerkzeugen werden auch Reihenstriegel und Netzeggen als krümelnde und formende Werkzeuge kombiniert, um die frisch aufgehäufelten Dämme noch im selben Arbeitsgang zu krümeln und die Dammkronen abzurunden.

Im Garten kann man eine Steigerung des Knollenertrages mit der "Tiefpflanzkultur" erreichen, wie sie der Schriftsteller und Fontane-Preisträger von 1966, Erwin Strittmatter (s. Kap. 1, Frage 57), in seinem Roman "Der Laden" beschreibt. Auf einem tief gelockerten und umgegrabenen Beet legt man die Knollen in spatentiefe Löcher auf Rottemist oder Kompost und bedeckt sie zunächst nur mit wenig Erde. Wenn die Triebe die erste Erdschicht durchwachsen haben, füllt man die Löcher so weit auf, dass die grünen Blättchen gerade noch herausschauen. So verfährt man, bis die Löcher ganz gefüllt sind (s. Frage 29). Derart tiefgepflanzte Kartoffelstauden legen an den unterirdischen Stengelteilen drei bis vier "Etagen" von Stolonen an, an denen sich wegen der kräftigen Düngung auch dicke Knollen entwickeln. Die Ernte ist allerdings wesentlich mühsamer als bei Dammkultur.



zurück - Seitenbeginn - home