Die Kartoffel auf dem Acker:
IHR ANBAU

17. Wie wird der Ackerboden für den Anbau der Kartoffel vorbereitet?

Wegen des geringen Wasserbedarfs während der Jugendentwicklung - in der Pflanzknolle steckt genügend Wasser für die erste Triebentwicklung - kann man zur Kartoffel auch erst im Frühjahr pflügen. Ein Acker, der im Frühjahr gepflügt wird, kann weniger Winterniederschläge speichern, als ein im Herbst gepflügtes Feld, das das Regen- und Schneewasser über Winter wie ein Schwamm aufsaugt. Außerdem verdunstet ein frisch gepflügter Acker im Frühjahr mehr Wasser als ein altgepflügter Acker. Wenn allerdings große Mengen organischer Masse (Gründüngung oder Stallmist) in den Boden eingearbeitet werden sollen, oder der Boden beim Pflügen im Frühjahr zu Klutigkeit neigt, ist eine Herbstfurche vorzuziehen. Kluten entstehen durch Bearbeitung des Bodens in zu nassem Zustand. Sie sind auch noch bei der Ernte vorhanden und müssen mühsam von Hand aus dem Kartoffelstrom ausgelesen werden. nass gepflügte oder bei der Ernte "kaputtgefahrene" Böden kosten mindestens 100 dt/ha Knollenertrag.

Ziel der Bodenbearbeitung nach dem Pflügen ist die Schaffung eines siebbaren, lockeren, aber tragfähigen Pflanzbettes, auf dem Traktor und Kartoffellegemaschine keine zu tiefen Spuren hinterlassen.

Diese Forderung lässt sich entweder mit einer gut abgesetzten Herbstfurche oder mit einer Frühjahrsfurche erzielen, die zur Rückverfestigung mit Packer gepflügt wird. Bodenverdichtungen durch den Fahrverkehr auf dem Acker kann man am besten durch Pflügen im Sommer mit Untergrundlockerern nach der Getreideernte beheben. Der Pflug wendet die Ackerkrume 18 bis 20 cm tief und die 15 cm darunter reißen die Untergrundlockerer auf (s. Frage 14). Das Getreidestroh wird vorher fein gehäckselt und gleichmäßig verteilt. Zur Förderung der Strohrotte kann man 60 bis 80 kg Harnstoff pro Hektar streuen. Ab Mitte März, wenn der Acker krumentief abgetrocknet ist, richtet man dann mit einer Rütteleggen-Legemaschinen-Kombination in einem Arbeitsgang das Pflanzbett her und legt die Kartoffeln. Wird der Traktor mit 70 cm breiten Niederdruckreifen (0,6 atm Überdruck) gefahren, sieht man nach dieser Überfahrt keine eingetieften Fahrspuren. Bei ebener Oberfläche können die Kartoffeln auch ohne vorherige Bodenbearbeitung direkt in die Sommer- oder Herbstfurche gepflanzt werden. Besonders auf schweren Böden sollte man im Herbst die Dämme zur besseren Abtrocknung und zur Vermeidung von Kluten vorziehen (s.o.).

Um im Winter und Frühjahr die Wassererosion des Ackerbodens in Hanglage zu verhindern, kann man auch bereits im Spätsommer auf dem Stoppelacker großvolumige Dämme anlegen, die über den Winter so bestehen bleiben. Überwinternde oder abfrierende Zwischenfrüchte (Rübsen oder Gelbsenf), die bis Mitte August auf die Sommerdämme gesät werden, verringern die Nitratauswaschung deutlich. Im Frühjahr werden die Kartoffelknollen direkt in die Dämme gepflanzt. Technische Anpassungen an einer Standard-Legemaschine ermöglichen eine gleichmäßige Knollenablage mit ausreichender Erdbedeckung ohne direkten Mulchkontakt. Der noch grüne Rübsen kann beim Aufgang der Kartoffeln mit dem Totalherbizid Basta abgespritzt werden. Auf stark hängigen Flächen verringert sich die Bodenerosion durch das "Mulchpflanzverfahren" von z.B. 9,5 auf 0,5 t/ha jährlich ohne erkennbare Ertragsbeeinflussung.



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