Die Kartoffel auf dem Acker:
ÖKOLOGIE

16. Welche Auswirkungen hat der Kartoffelanbau auf den Luft- und Wasserhaushalt?

Auf einem Kartoffelfeld von einem Hektar Größe wachsen ungefähr 50.000 Kartoffelstauden. Mit Hilfe des Sonnenlichts, des Kohlendioxids der Luft, Wasser und Nährstoffen aus dem Boden entwickeln sich hieraus rund 1.000.000 Tochterknollen, die zusammen etwa 45 Tonnen wiegen. Mit dieser Menge kann der jährliche Kartoffelverzehr von 625 Personen gedeckt werden.

In der 21 Wochen dauernden Vegetationszeit entzieht der Kartoffelbestand auf dem Feld der Luft rund 12 Tonnen oder 6.000.000 Liter Kohlendioxid, woraus im Verlauf der Photosynthese erst Zucker, dann Stärke und Eiweiß entstehen, die in den Knollen eingelagert werden. Ein Hektar Kartoffeln entsorgt somit die durchschnittliche Kohlendioxid-Emission von 4 bis 5 Einfamilienhäusern pro Jahr. Bei einem Gehalt von 0,033 Volumen-% Kohlendioxid in der irdischen Luft müssen dann rund 20.000.000 Kubikmeter Luft durch Blätter und Stängel strömen, mitsamt den darin enthaltenen Bakterien, Pilzsporen, Staubteilchen und anderen Stoffen, die dabei - seien sie gefährlich oder auch nur lästig - größtenteils ausgefiltert werden.
Gleichzeitig wird diese Luft angefeuchtet, denn rund 145 Liter Wasser entnimmt die Kartoffelstaude dem Boden je Kilogramm neu gebildeter Tochterknollen; die Kartoffelstauden auf einem Hektar Fläche verdampfen somit rund 6.500 Kubikmeter Wasser, was dem jährlichen Wasserverbrauch von 118 Menschen entspricht. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt in Deutschland bei 700 mm pro Jahr (entsprechend 7.000 Kubikmeter pro Hektar). Als Abfallprodukt der Photosynthese entstehen rund 8,5 Tonnen (= 6.000.000 Liter) Sauerstoff; diese Menge entspricht etwa dem Jahresbedarf an Sauerstoff zum Atmen von 28 Menschen.



zurück - Seitenbeginn - home