Die Kartoffel auf dem Acker:
ÖKOLOGIE

14. Warum ist die Kartoffel eine "humuszehrende" Frucht?

Der Humusgehalt bestimmt entscheidend die Bodenfruchtbarkeit. Die Humusgehalte unserer Ackerböden liegen heute zwischen 1 und 4 %. Je stärker der Boden belüftet wird, umso stärker ist auch der Humusabbau. Da die Kartoffel einen lockeren Boden wünscht, ist der Humusabbau während der Vegetation relativ groß. In jedem Kartoffelanbaujahr wird der Dauerhumusgehalt in der Ackerkrume um 0,02 % vermindert. Auf humusarmen Sandböden und wenn noch weitere "Humuszehrer" in der Fruchtfolge auftreten, wie Zuckerrüben, Silomais und Getreide mit Strohbergung, sollte durch eine Humusbilanzierung die Bodenfruchtbarkeit alljährlich kontrolliert werden.

Das Kartoffelkraut hat nur einen geringen Humuswert, vor allem, wenn es verbrannt wird, was bei Handernte üblich war, heute aber, bei den Vollernteverfahren (s. Frage 38), nicht mehr sinnvoll ist. Das Kartoffelkraut hat man früher deshalb verbrannt, weil die faserigen Stängel zu Störungen beim Pflügen führten. Bei den heutigen Ernteverfahren liegt das Kraut gleichmäßig über das Feld verteilt und führt, auch wegen der höheren Leistungsfähigkeit der Pflüge und wegen des vorherigen Schlegelns oder chemischen Abtötens des Krautes, nicht mehr zu Störungen beim Ackern. Auch die nach der Ernte im Boden verbleibenden Kartoffelwurzeln tragen mit 8 bis 10 dt/ha nur in geringem Maße zur Humusbildung bei.



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