Die Kartoffel auf dem Acker:
ÖKOLOGIE

13. Welche Ackerböden sind für den Kartoffelanbau geeignet?

An die Bodengüte stellt die Kartoffel keine hohen Anprüche. Sie gedeiht auf Sand genauso wie auf Moor oder auf Gesteinsböden. Der Boden darf nur nicht kalt und alkalisch sein. Beste Kartoffel-Standorte sind daher humose, lockere Böden mit schwach saurer Reaktion und genügender Wasserhaltekraft vom lehmigen Sand bis zum sandigen Lehm. Die Kartoffel ist aber keine Sandpflanze schlechthin, wohl aber auf Sandboden vielen anderen Pflanzen überlegen. Auf reinen Sandböden mit einer Bodenpunktzahl unter 20 bringen nur zwei Kulturpflanzen einigermaßen sichere Erträge: die Kartoffel und der Roggen. Auf den "Roggen-Kartoffelböden" sind diese beiden Kulturpflanzen auch heute noch die einzigen, die hier mit wirtschaftlichem Erfolg angebaut werden können.

Kartoffeln können einen Boden mit guter Struktur und ohne Verdichtungen über einen Meter tief durchwurzeln (s. Kap. 10, Frage 18). Gräbt man mit einem Spaten 30 bis 35 cm tief, so kann man die Struktur des Unterbodens beurteilen. Ist er verdichtet, können die zarten Kartoffelwurzeln nicht in ihn eindringen, so dass bei Trockenheit das Wachstum aussetzt (s. Frage 18). Die Vorfrucht Luzerne mit ihren tiefen Wurzeln erschließt den zarten Kartoffelwurzeln den Unterboden in idealer Weise (s. Frage 16).

Die Erntetechnik erfordert einen auch bei nasser Witterung gut absiebbaren Boden, der weitgehend steinfrei sein sollte. Daher ist auf Gesteinsböden eine vorherige Entsteinung notwendig. Der Markt verlangt hellschalige Speiseware. Obwohl Kartoffeln auf entwässertem Moor sehr gut gedeihen und auch ein ausgeprägtes Aroma entwickeln, sind dunkelschalige Moorkartoffeln, die äußerlich mehr Ähnlichkeit mit Eierkohlen haben, schlecht verkäuflich. Eine hohe Qualität für die Verarbeitung zu Pommes frites, Chips und Trockenprodukten, lässt sich eher auf besseren Böden erzielen, wie auf Lößlehm, da hier höhere Trockensubstanzgehalte erreicht werden als auf leichteren Böden.



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